Bonjour Bruxelles

In den Anfangszeiten der Passagierluftfahrt flogen die Piloten ausschließlich nach Sicht; sie orientierten sich dabei an Flüssen, Straßen oder auch Eisenbahnstrecken. Daher galt die Einführung der Nachtflug-Strecke von Berlin nach Königsberg, dem heutigen Kaliningrad, als eine gewagte Pionierleistung. Um ihre regelmäßige Bedienung sicherzustellen, platzierte die Lufthansa entlang der Strecke alle 30 bis 35 Kilometer orangefarbene Leuchten, sogenannte Nebelfeuer.

Heutzutage finden die Piloten mittels Funk- und zunehmend Satellitennavigation ihren Weg. Schnurgerade ziehen die Flugzeuge, wie auf Schienen, ihre Bahn. Eine freie Sicht nach unten ist also nicht mehr nötig, um sicher nach Hause zu finden. Wenn man jedoch morgens nach gelungener Atlantik-Überquerung die Küste Europas erreicht, konnte man noch bis vor kurzem ein Land auch ohne technische Hilfsmittel identifizieren: Belgien. Seine, bei Nacht beleuchteten, Autobahnen strahlen wie ein Adernetz zu einem empor und weisen den Weg Richtung Heimat. Was unbestreitbar vorteilhaft ist für die Verkehrssicherheit, wird in Zeiten der Energiekrise zu teuer und so gehört auch ein Anblick wie dieser wohl bald der Vergangenheit an.

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