Waldstadion

Grauer Morgen, leeres Stadion, ein normaler Wochentag. Kurz vor der Landung auf der Bahn 25 Center des Frankfurter Flughafens kann man auf der rechten Flugzeugseite einen Blick auf die Spielstätte des örtlichen Fußballvereins erhaschen. An diesem Morgen schafft es die Sonne nur langsam und mühevoll den zähen Frühnebel zu vertreiben, der die Stadtkulisse noch in ihren Schlafrock hüllt. Seit einigen Jahren schon ist es Mode geworden „Stadien“ in „Arenen“ umzubenennen. Und so wurde auch aus dem traditionsreichen „Waldstadion“ 2005 zunächst die „Commerzbank Arena“. „Arena“, das klingt irgendwie martialisch, mehr nach Wettkampf. Und ganz im Sinne des altrömischen Panem et Circenses (Brot und Spiele) locken die modernen Fußball Arenen die Anhänger dieses Sports. Hier messen die modernen Gladiatoren in packenden Zweikämpfen ihre Kräfte und lassen den Zuschauer für ein paar Stunden den grauen Arbeitsalltag vergessen. Doch die Namen wechseln mittlerweile so häufig wie die Geldgeber und so trägt seit 2020 die Heimspielstätte der Sportgemeinde Eintracht Frankfurt den Namen des neuen Sponsors, der Deutschen Bank. Deren Firmensitz lugt im Hintergrund nur schemenhaft aus den frühmorgendlichen Nebelschwaden heraus. Sport und Kommerz bilden heutzutage eine enge Verbindung, die hier auf dem Bild durch die Sichtachse vom Stadion zu den Banktürmen des Finanzplatzes Frankfurt symbolisch angedeutet wird.

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